Roberto Bautista Agut hat auch die zweite Runde der US Open ohne Probleme überstanden. Die Einseitigkeit des Matches gegen Emil Ruusuvuori lässt sich an dem unten verlinkten Highlight Video zu erahnen. Dass der generell als unspektakulär empfundene Roberto in einem Highlight Video alle Punkte macht, dürfte die absolute Ausnahme sein.

Interessant war auch zu beobachten wie ein vergleichsweise defensives Spiel auf Hartplätzen angelegt sein muss, um zu funktionieren. Bautista versuchte häufig, die Punkte nicht direkt zu entscheiden. Stattdessen wählte er gut platzierte, aber sehr schnelle, druckvolle Schläge mit eher geringem Risiko, die den Druck auf Ruusuvuori konstant hoch hielten und irgendwann dazu führten, dass entweder der Gegner den Fehler machte oder Roberto selbst in eine Position kam, in der er einen sicheren Gewinnschlag ohne Risiko anbringen konnte. 6-1, 6-3, 6-2

Die Highlights des Spiels.

Für Roberto kommt es jetzt zum Duell mit dem ersten gesetzten Spieler. Wie Bautista wurde auch Felix Auger-Aliassime bisher von seinen Gegnern noch nicht richtig getestet. Felix hatte in der ersten Runde mit Evgeny Donskoy zwar etwas Mühe, gewann letztlich aber beide Runden ohne jemals in ernsthafte Bedrängnis zu kommen.

Nicht weiter geht es hingegen für Tim Pütz. Pütz und Michael Venus musste im zweiten Satz gegen Dominik Köpfer und Emil Ruusuvuori aufgeben. 6-3, 5-6r

Für Pablo Cuevas und Adrian Mannarino geht es gleich gegen Pedro Martínez und Albert Ramos Viñolas.

US Open Tag 2: Pablo und Salvatore klar unterlegen

Am zweiten Tag lief es für die Jungs des Lambertz-Teams überschaubar. Pablos feine Technik und seine Fähigkeit, Ballwechsel über viele Schläge aufzubauen, zu kontrollieren und letztlich zu dominieren erwies sich gegen Marcos Giron als brotlose Kunst. Auf den schnellen Plätzen in New York ist –überspitzt formuliert– rohe Gewalt häufig das bessere Mittel. So konnte Pablo zwar den ein oder anderen schönen Ballwechsel für sich entscheiden, hatte auf das ganze Match gesehen aber leider nie große Chancen. 1-6, 3-6, 1-6

Die Highlights des Spiels.

Salvatore Caruso hat nach zwei starken Jahren 2019/20 in 2021 eine bislang schwierige Saison hinter sich: Viele ATP-Punkte dank der guten Ergebnisse zu verteidigen, aber wenig gewonnen. Bei den US Open steht sogar noch eine dritte Runde für den Italiener auf der Punktekarte. Gegen Kei Nishikori sah es zunächst aus als würde die Saison 1:1 so weitergehen. Zwei Mal 1-6 stand es nach etwa einer gespielten Stunde. Salvatore kämpfte zwar aufopferungsvoll, aber Nishikori zeigte in den ersten beiden Sätzen, was für einen atemberaubender Spieler die Tour hier in den letzten beiden Jahren vermisst hat.

Wie aus dem Nichts trug Salvatores Einsatz im dritten Satz auf einmal Früchte. Und auch im vierten Satz konnte Salvatore besser mithalten als in den ersten beiden. Die Fähigkeit des Japaners, aus allen Lagen unerreichbare Geschosse abzufeuern, waren aber letztlich eine Qualität, der Salvatore auf Dauer nichts entgegensetzen konnte. Am Ende stand jedoch im dritten und vierten Satz eine Leistung des Italieners, die auf eine erfolgreichere Hartplatzsaison hoffen lässt. 1-6, 1-6, 7-5, 3-6

Die Highlights des Spiels.

US Open Tag 1: Roberto frustriert Kyrgios

Roberto Bautista Agut zeigte sich in der ersten Runde der US Open als Albtraum für Nick Kyrgios. Der Spanier spielte durchweg solide, returnierte stark, schlug auch selbst gut auf und ließ sich auf keine Mätzchen ein. Mit anderen Worten, er tat genau das, was er er am besten kann und was gleichzeitig für Kyrgios am unangenehmsten ist. Der Australier probierte es derweil mit Underarm Serves, Tweenern und unterhielt das Publikum, aber wenn es hart auf hart kam, war RBA immer ein Stück besser. Nach dem Match bekundeten beide Spieler hohen Respekt für ihren Gegner, aber Kyrgios gab auch unumwunden zu, dass Bautista ihm an diesem Tag klar überlegen gewesen war. 6-3, 6-4, 6-0

Die Highlights des Matches.

Während Bautista Agut eine Leistung brachte, die seinen Sieg wie einen Spaziergang aussehen ließ, lieferten sich Quentin Halys und Carlos Taberner lange, packende Fünfsatzmatches. Dabei begann gerade Carlos Taberner gegen Botic van de Zandschulp stark, gewann den ersten Satz klar mit 6-2 und auch den zweiten brachte er mit 6-3 nach Hause. Nachdem Carlos den dritten Satz verlor, erarbeitete er sich ein Break Vorsprung, schlug zum Match auf, kassierte das Rebreak und verlor den Satz dann doch noch. Und auch im letzten Satz war zunächst Carlos ein Break vorn gewesen… Am Ende stand die Statistik Zeuge dafür wie knapp dieses Match war: Beide Spieler gewannen gleiche viele Spiele, gleich viele Breaks und lagen auch bei den gewonnen Punkten nur um einen auseinander, nur verteilten sich diese Punkte für van de Zandschulp eben ein klein wenig besser, so dass er am Ende die Nase vorn hatte. 6-2, 6-3, 4-6, 5-7, 3-6

Die Highlights des Matches.

Ähnlich knapp sah es bei Quentin Halys und Dominik Köpfer aus. Am Ende teilten sich beide Spieler die 320 gespielten Punkte sogar genau zur Hälfte auf, aber auch hier mit dem besseren Ausgang für den Gegner. Halys entschied die Sätze zwei und drei für sich, Köpfer die anderen drei. Dabei konnte Halys sich immer auf seinen ersten Aufschlag verlassen, brachte fast 70% ins Feld und schlug dabei auch immer wieder Asse, 25 insgesamt. Unter Druck geriet der Franzose hingegen wenn es mit dem ersten Aufschlag mal nicht klappte, denn Köpfer fand immer wieder Wege den zweiten Aufschlag zu attackieren. 4-6, 6-3, 6-4, 3-6, 4-6

Die Highlights des Matches.

Weniger gut lief es bei Antoine Hoang. Antoine machte zwar seine Punkte, aber es gelang ihm zu keinem Zeitpunkt Marcos Giron ernsthaft in Gefahr zu bringen. Über die gesamte Strecke des Matches machte der Amerikaner allerdings fast immer den Punkt wenn sein erster Aufschlag kam, was es für Antoine schwer machte und dazu führte, dass er in den ersten beiden Sätzen überhaupt keine Breakchancen hatte. Einzig im dritten Satz lag Antoine zu Beginn ein Break vorn und ließ auch häufiger seine Fähigkeiten aufblitzen. Am Ende war aber vermutlich entscheidend, dass Antoine einfach viel zu viele unnötige Fehler machte: 38 eigene zu 12 bei Giron. 3-6, 4-6, 5-7

Die Highlights des Matches.

Heute steigen auch Salvatore Caruso und Pablo Cuevas ins Turnier ein. Beide bestreiten um 17 Uhr ihre Auftaktmatches. Und auch im Doppel wurde die Auslosung mittlerweile durchgeführt. Tim Pütz und Michael Venus, an #12 gesetzt, starten am Mittwoch gegen Dominik Köpfer und Emil Ruusuvuori aus Finnland.

Die Auslosung

Unsere beiden französischen Neuzugänge, Antoine Hoang und Quentin Halys, haben sich in der US Open Qualifkation behauptet. Antoine besiegte zunächst Nicolas Moreno de Alboran, dann Go Seoda, jeweils glatt in zwei Sätzen. In der Finalrunde sah nach einem 0-6 im ersten Satz alles nach einer Niederlage aus, aber Antoine kämpfte sich in die Partie, gewann den Satz in einem langen Tiebreak und bewies auch im dritten Satz Nervenstärke, den er mit 7-5 gewann. Sein Gegner, Mikhail Kukushkin, rutschte anschließend als Lucky Loser ebenfalls ins Hauptfeld.

Quentin Halys machte es weniger spannend. Samir Banerjee in der Auftaktrunde kam gegen Quentin zu keinem Zeitpunkt ins Match und auch gegen Kacper Żuk und Ernests Gulbis verbuchte der Franzose glatte Siege. Da kein anderer Kurhaus-Spieler die Finalrunde erreichte, steht schon fest, dass niemand noch als Lucky Loser ins Turnier rutschen wird, sich schlussendlich also sechs Spieler des Lambertz-Teams für die US Open qualifiziert haben.

Der als einziger Spieler des Teams Gesetzte, Roberto Bautista Agut, hat in der ersten Runde den Gegner zugelost bekommen, der mittlerweile seit Jahren als spannendster ungesetzter Spieler der Tour gilt: Nick Kyrgios. Roberto könnte als einer der return-stärksten Spieler gegen den extrem aufschlagstarken Australier allerdings ganz gut aufgestellt sein. Nach einem Sieg folgt in Runde zwei mit Kamil Majchrzak oder Emil Ruusuvuori eine tendenziell leichtere Aufgabe. In der dritten Runde ginge es vermutlich zum ersten Mal gegen einen gesetzten Spieler und auch dieser wäre wieder eine sehr spannende Aufgabe. Felix Auger-Aliassime gilt gefühlt seit Ewigkeiten als Toptalent der Tour, tatsächlich ist der Kanadier aber erst 21 Jahre alt und hat in diesem Jahr bei den Majors mit einem Achtelfinale in Melbourne und einem Viertelfinale in Wimbledon gezeigt, dass  er mittlerweile mehr als nur ein Versprechen für die Zukunft ist.

Pablo Cuevas hat mit der Wild Card Ernesto Escobedo ein eher leichtes Erstrundenlos gezogen. Umgekehrt wird Escobedo auch nicht eben unglücklich mit Pablo sein. Ein Sandplatzspieler, der mittlerweile außerhalb der Top 100 steht, es kann einen bei einem Major schlimmer treffen. Man darf hier wohl grob ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Bei einem Sieg wird es in der zweiten Runde wahrscheinlich gegen Karen Khachanov gehen. Der Russe wird zwar „nur“ an Position 28 der Welt geführt, ist aber ein brutal guter Hartplatzspieler.

Salvatore Caruso spielt in der ersten Runde gegen Kei Nishikori und damit gegen einen anderen extrem unangenehmen ungesetzten Spieler. Nishikori fiel in den letzten Jahre primär durch Verletzungen auf, scheint so langsam aber wieder stabiler zu sein und ist in Normalform eine Riesenaufgabe für Salvatore. Runde zwei hält vermutlich David Goffin bereit und in der dritten Runde würde es, genau wie bei den French Open 2020, gegen Novak Djokovic gehen.

Carlos Taberner stehen harte, aber keine unlösbaren Aufgaben bevor. Botic van de Zandschulp hat eine tolle Saison gespielt und ist mittlerweile vielen Tennis-Fans ein Begriff, aber am Ende des Tages gehört der Niederländer als Qualifikant ebenfalls zu den Außenseitern. In Runde zwei sollte man Casper Ruud als Gegner erwarten. Ruud hat eine sensationelle Saison hinter sich, die ihn bis auf Rang 11 der Weltrangliste geführt hat, ist aber wie Carlos deutlich lieber auf Asche unterwegs.

Antoine Hoang tritt in der ersten Runden gegen Marcos Giron an. Der Amerikaner ist ein eher unbeschriebenes Blatt, in der Weltrangliste allerdings kürzlich auf Rang 65 geklettert und wie eigentlich alle Amerikaner stark auf Hard Courts. Wer Mikhail Kukushkin schlagen kann, kann vielleicht aber auch Giron besiegen. Mit Dan Evans und Grigor Dimitrov in den folgenden Runden werden die Hürden dann immer nochmal ein Stückchen höher. In Runde vier wartet dann mit Daniil Medvedev einer der drei Turnierfavoriten.

Apropos Medvedev, Quentin Halys „darf“ schon in Runde zwei gegen den Russen antreten sofern er sein Auftaktmatch gewinnt. Das geht gegen Dominik Köpfer, der auch keine leichte Aufgabe ist, aber im Vergleich zu Medvedev, kann man sich hier schon eher vorstellen, dass Quentin hier erfolgreich sein wird.

Schließlich ist da noch Tim Pütz. Der deutsche Doppelspezialist teamed wieder mit dem Neuseeländer Michael Venus. Die Doppel-Auslosung hat jedoch noch nicht stattgefunden, das Turnier beginnt aber auch erst am Mittwoch.

12x Kurhaus bei den US Open

Am Dienstag (24.8.) um 17 Uhr unserer Zeit beginnt die Qualifikation für die US Open. Vom Kurhaus Lambertz Aachen Team sind gleich sieben Spieler in der Qualifikation dabei. Es hätten sogar neun sein können, aber Carlos Taberner profitierte von der Absage des Titelverteidigers Dominic Thiem und rutschte ins Hauptfeld. Salvatore Caruso fand den direkten Weg ins Hauptfeld weil Rafael Nadal ebenfalls aufgrund einer Verletzung seine Saison 2021 vor den US Open beendete. Ohne wenn und aber von Anfang an für die US Open qualifiziert sind darüber hinaus Roberto Bautista Agust, Pablo Cuevas und Tim Pütz, letzterer im Doppel. Ein volles Dutzend „Öcher“ hat es also nach New York geschafft.

Qualifikation

Hugo Dellien ist der der am höchsten in der Qualifikation gesetzte Spieler des Lambertz-Teams. In der ersten Runde geht es für ihn gegen Alessandro Giannessi. Auf dem weiteren Weg stehen mögliche Duelle gegen Ivo Karlović und Thanasi Kokkinakis an. Der andere gesetzte Spieler im Bracket ist Yūichi Sugita, der mit Hugo gemein hat, dass er wesentlich lieber auf Sand als auf Hartplätzen spielt. Die Präferenz ist in beiden Fällen so ausgeprägt, dass es schon fast eine Überraschung wäre, wenn einer der Seeds sich hier durchsetzen würde.

An Nummer 22 gesetzt ist Tomáš Macháč und der Tscheche ist sicher einer der stärksten Hartplatzspieler der gesamten Qualifikation. In einem Bracket voller Sandplatzspieler wäre es für Tomáš sicher eine Enttäuschung, wenn er es nicht ins Hauptfeld schaffen würde.

Der dritte gesetzte Aachener ist Antoine Hoang. Der Franzose hat einen Abschnitt der Qualifikation erwischt, der voller klangvoller Namen und extrem ausgeglichen ist. In der ersten Runde wartet mit dem Qualifikations-Wild Card-Inhaber Nicolas Morena de Alboran vermutlich noch eine dankbare Aufgabe aber danach folgen mit Yannick Maden, Go Soeda, Sebastian Ofner, dem gesetzten Mikhail Kukushkin und dem Kurhaus-Spieler Mathias Bourgue nur noch schwere Aufgaben.

Für Quentin Halys geht es ebenfalls mit einer Wild Card los. Der Erstrundengegner Samir Benerjee ist ein 17-jähriger Amerikaner. Der Abschnitt sieht mit Ernests Gulbis, Kacper Żuk und den Seeds Yasutaka Uchiyama und Marc Polmans definitiv keine leichten aber immerhin machbare Aufgaben vor.

Vít Kopřiva muss in der ersten Runde direkt gegen den gesetzten Hugo Gaston antreten. Mit Gaston, Guido Andreozzi und Filippo Baldi gibt es zwar einige Spieler, die wie Kopřiva lieber auf Sand spielen, aber durchaus auch auf Hard Courts nicht zu unterschätzen sind.

Und zu guter Letzt geht noch Cedrik-Marcel Stebe in New York in die Qualifikation. Stebe hat zuletzt zu Beginn des Jahres in Melbourne gezeigt, dass er in so einer dreiründigen Grand Slam-Qualifikation bestehen kann, hat mit Fernando Verdasco in Runde 2 aber eine richtig große Hürde erwischt. Zuvor muss Cedrik-Marcel aber erst einmal Cem İlkel schlagen. Sollte der Deutsche bis ins Finale der Qualifikation kommen, könnte ihn dort der andere gesetzte Spieler, Illya Marchenko. Der Ukrainer ist auf Hartplätzen ebenfalls stark unterwegs. Alles keine leichten Aufgaben!