Tag 7

Bei den letzten Championships in Wimbledon war Roberto Bautista Agut bis ins Halbfinale gekommen. Und auch dieses Jahr schien die Vorschlussrunde möglich. Denis Shapovalov agiert in der Weltrangliste auf Augenhöhe mit Bautista, hat aber deutlich weniger Erfahrung auf Gras. Der Belag von Wimbledon ist traditionell für Neulinge schwer zu bespielen und die über die Jahre kürzer gewordene Rasensaison in Zusammenspiel damit, dass Wimbledon letztes Jahr ausfiel, macht es für junge Spieler noch schwieriger gegen die Etablierten zu bestehen. Im Viertelfinale würde auf den Spanier außerdem mit Karen Khachanov oder Sebastian Korda kein unbezwingbarer Gegner warten.

Es war sozusagen alles angerichtet, aber der junge Kanadier ließ sich von Bautistas größer Erfahrung wenig beeindrucken. Shapo erwischte einen Traumstart, servierte stark, retournierte ebenfalls stark und machte den ersten Satz schon nach einer halben Stunde klar. Im weiteren Verlauf wurde die Partie zwar weniger einseitig, aber es gelang Bautista in keinem Satz, sich eine nennenswerte Führung zu erkämpfen und so gewann der Kanadier am Ende klar mit 6-1, 6-3, 7-5

Tag 5

Roberto Bautista Agut scheint sich so langsam in Wimbledon-Form gespielt zu haben. Nachdem er über vier Sätze in der ersten und fünf in der zweiten Runde gehen musste, gelang ihm gegen Dominik Köpfer ein souveräner Dreisatzsieg. 7-5, 6-1, 7-6(4)

Im Achtelfinale kommt es allerdings nicht zum Rematch gegen Andy Murray. RBA hatte Murray 2019 in der ersten Runde der Australian Open geschlagen, wonach Murray sein Karriereende verkündete. Der Schotte verlor in Runde drei gegen Denis Shapovalov. Der junge Kanadier hat in Wimbledon zum ersten Mal die zweite Runde überstanden, präsentierte sich gegen Murray aber in Topform und dürfte nach einem Walkover und dem flotten Dreisatzsieg gegen Murray körperlich frisch sein.

Ausgeschieden sind Tim Pütz und Michael Venus. Die beiden begannen herausragend und sicherten sich den ersten Satz 6-1, konnten diese Dominanz aber nicht aufrechthalten und verloren einen knappen Zweiten mit 6-7(4). Der dritte Satz spielte sich ebenfalls auf Augenhöhe ab. Und Pütz/Venus gelang im nahezu perfekten Augenblick das Break: Bei 4-3 und sogar zu Null! Die beiden mussten also nur noch ihren Aufschlag durchbringen, aber das Re-Break folgte leider sofort. Im nächsten Spiel hatten Pütz und Venus dann sogar zwei Matchbälle, konnten aber auch hier nicht verwandeln.

Damit stand es 6-6 und bei 6-6 im letzten Satz folgt in Wimbledon noch kein Tiebreak. Stattdessen wird bis 12 gespielt und erst dann gibt es einen entscheidenden Tiebreak. Zum Ende des Matches hin, wo die Spannung eigentlich immer weiter steigen sollte, wurden stattdessen aber die Aufschlagspiele nach einander zu Null durchgeprügelt. Alles sah nach eben diesem Tiebreak aus, aber aus dem Nichts gelang den Australiern bei 11-11 das Break, das sie im letzten Spiel auch ohne weitere Probleme zum Sieg führten. 6-1, 6-7(4), 11-13

Salvatore Caruso und Alejandro Davidovich Fokina unterlagen derweil Kevin Krawietz und Horia Tecău vergleichsweise klar mit 3-6, 6-7(1)

Tag 3

Die Partie von Salvatore Caruso gegen Marin Čilić war am Dienstag wegen einbrechender Dunkelheit unterbrochen worden. Caruso hatte sich bis dahin gut präsentiert, den ersten Satz aber knapp verloren. Als am Mittwoch wieder aufgeschlagen wurde, knüpften die beiden nahtlos da an, wo sie aufgehört hatten. Die Partie wurde auf Augenhöhe fortgesetzt aber auch der zweite Satz ging an den Kroaten. Im dritten brach Salvatore dann leider ein wenig ein, so dass am Ende eine glatter Sieg für Čilić stand. 6-7(5), 6-7(1), 1-6

Antoine Hoang’s Match lässt sich in ähnlichen Worten beschreiben. Gegen den Amerikaner Sebastian Korda war er der klare Außenseiter, spielte in allen Sätzen knapp auf Augenhöhe und verlor am Ende doch glatt in drei Sätzen. 5-7, 4-6, 4-6

Wie Caruso musste auch Roberto Bautista Agut ein Match bestreiten, dass zwischendurch unterbrochen wurde. Bei 2-1 Satzführung gegen Miomir Kecmanović gingen gestern auf den Außenplätzen die Lichter aus. Am neuen Tag begann Bautista konzentriert und war schnell ein Break vor, gab dies aber doch wieder her und drehte schließlich auch noch die „Ehrenrunde“,  den fünften Satz. Kurz vor Ende des fünften gelang Bautista das einzige Break des Satzes und fuhr dann bei eigenem Aufschlag den Sieg ein. 6-3, 6-3, 6-7(3), 3-6, 6-3

Auf Roberto wartet in der dritten Runde der Deutsche Dominik Köpfer. Bei einem weiteren Sieg ginge es danach gegen Andy Murray oder Denis Shapovalov.

Zur Stunde gehen Tim Pütz und Michael Venus in ihr Erstrundenmatch der Doppelkonkurrenz. Salvatore Caruso und Alejandro Davidovich Fokina haben heute Abend ihren Auftritt und Pablo Cuevas und sein Doppelpartner haben kurzfristig zurückgezogen.

 

Tag 2

Erstes Hauptfeld-Match und erster Sieg für Antoine Hoang in Wimbledon! In einem harten Kampf über fünf Sätze rang Antoine seinen Gegner Zhang Zhizhen nieder, den ersten Chinesen überhaupt im Hauptfeld der Championships. Hoangs nächster Gegner ist Sebastian Korda, der den gesetzten Alex de Minaur bezwang. Korda ist zwar noch jung und demensprechend eher unerfahren auf Rasen, zeigte gegen de Minaur aber, dass ihn das nicht aufhält, und dürfte ein sehr schwerer Gegner sein.

Ausgeschieden ist hingegen Pablo Cuevas. Pablo startete gut gegen Laslo Đere und gewann auch den ersten Satz. Auf dem von beiden nicht geliebten Rasen blieb es immer knapp und Pablo war bis zur letzten Sekunde in der Partie, die Sätze 2, 3 und 4 gingen aber dennoch allesamt 6-4 an den Serben.

Salvatore Caruso durfte sein Auftaktmatch gegen Marin Čilić gestern Abend noch beginnen, aber die Begegnung wurde erwartungsgemäß nach dem ersten Satz vertagt. Diesen einen Satz verlor Caruso zwar, spielte aber jeder Zeit auf Augenhähe, obwohl vor der Partie auf dem Papier alle Statistiken den Kroaten als klaren Favoriten auswiesen.

Heute gegen Abend bestreitet Roberto Bautista Agut seine Zweitrundenpartie gegen Miomir Kecmanović. Die Doppel beginnen erst morgen und wurde für die ersten beiden runden von drei auf zwei Gewinnsätze gekürzt.

Tag 1

Roberto Bautista Agut ist sicher in die zweite Runde eingezogen. Nach 6-2 im ersten gab Bautista zwar den zweiten Satz ab, gewann aber letztlich ohne größere Probleme 6-2, 3-6, 6-3, 7-6(4). In der zweiten Runde am Mittwoch wird er wie erwartet auf Miomir Kecmanović treffen. Größere Probleme hatten andere. So ist der erste mögliche gesetzte Gegner, Reilly Opelka, bereits in der ersten Runde ausgeschieden und mit Nikoloz Basilashvili hat es auch schon einen gesetzten möglichen Achtelfinalgegner erwischt. Andere Spieler des Brackets wie Philip Kohlschreiber kamen aufgrund des Regens gar nicht zum Zug oder mussten wie Oscar Otte und Daniel Masur ihre Partie unterbrechen.

Pablo Cuevas gehört ebenfalls zu den Spielern, die aufgrund lang anhaltenden Regens auf heute vertröstet werden mussten. Das Spiels des Uruguayers gegen Laslo Đere beginnt nun voraussichtlich gegen 13:15 Uhr.

Die erste Doppelrunde ist für morgen terminiert. Tim Pütz ist wieder mit einem neuen Doppelpartner unterwegs. Er und der Neuseeländer Michael Venus sind an 12 gesetzt und treffen in der ersten Runde auf Matthew Ebden und John-Patrick Smith. Insbesondere Ebden ist ein Spieler, gegen den Spieler des Lambertz-Teams in der letzten Zeit schon häufiger antreten mussten. Tim Pütz selbst schlug auf dem Weg zum Titel an der Seite von Hugo Nys das Duo Ebden/Smith erst kürzlich im Halbfinale von Lyon. Und auch zu einem Wiedersehen mit Hugo Nys könnte es in der zweiten Runde kommen.

Für Pablo Cuevas beginnt die Doppelrunde gegen Alexander Bublik und Aleksandr Nedovyesov. Bublik scheint trotz überraschendem Finaleinzug bei den French Open an der Seite von Andrey Golubev noch seine Optionen für die Olympischen Spiele auszutesten. Salvatore Caruso und Alejandro Davidovich Fokina haben ein ganz schweres Los erwischt. Sie müssen in der ersten Runde gegen den zweimaligen Grand Slam Champion Kevin Krawietz antreten, der an der Seite des Rumänen Horia Tecău ins Turnier geht, da sein üblicher Kompagnon Andreas Mies verletzt pausiert.

Qualifikation

Sieben Spieler des Kurhaus Lambertz Aachen-Teams waren nach Wimbledon zur Qualifikation der Championships gereist. Für Mathias Bourgue, Quentin Halys und Cedrik-Marcel Stebe war schon nach der ersten Runde Schluss. Hugo Dellien unterlag in der zweiten Runde Daniel Masur während sich Carlos Taberner dem britischen Nachwuchsspieler Anton Matusevich geschlagen geben musste. Tomáš Macháč stieß bis in die finale dritte Runde der Quali vor, unterlag dort aber glatt dem Australier Christopher O’Connell. Schlussendlich durchsetzen konnte sich einzig Antoine Hoang, der in der Finalrunde einene 0:2 Satzrückstand gegen Alex Molčan drehte und sich so ins Hauptfeld vorkämpfte.

Auslosung

Roberto Bautista Agut hat eine Auslosung voller potenzieller Stolpersteine erwischt. Zum Auftakt geht es gegen John Millman, einen der höchstplatzierten ungesetzten Spieler und jemand, der auf Rasen schon überzeugt hat. Die bisher fünf Begegnungen der beiden endeten allerdings immer mit einem Sieg Robertos. In der zweiten Runde wartet dann Facundo Bagnis oder –wahrscheinlicher– Miomir Kecmanović. Der junge Serbe hat noch wenig Erfahrung auf Rasen, kann bei seinem Talent aber immer ein unangenehmer Gegner sein. Die dritte Runde könnte mit Reilly Opelka den ersten gesetzten Gegner bereithalten und Opelkas Aufschlagstärke macht ihn ganz sicher zu einem unangenehmen Gegner auf dem schnellen Belag.

Im weiteren Verlauf könnte es in der vierten Runde zu Begegnungen mit den ersten echten Hochkarätern kommen. Denis Shapovalov und Andy Murray wäre mögliche Gegner wie auch Philipp Kohlschreiber. Für das Viertelfinale sieht der etatmäßige Fahrplan Stafanos Tsitsipas und für das Halbfinale Novak Djokovic vor.

Für Pablo Cuevas beginnt das Turnier mit einem Duell gegen Laslo Đere. Beide Spieler gelten als klare Sandplatzspezialisten, wobei Đere in seiner Karriere bislang mit Rasen überhaupt nicht zurechtkam. Sollte Pablo dieses Match für sich entscheiden geht es in Runde zwei entweder gegen Fabio Fognini oder Albert Ramos Viñolas und damit auf jeden Fall erneut gegen einen sand-affinen Spieler. In der dritten Runde würde mit voraussichtlich Andrei Rubljow ein Spieler warten, dessen Power auf Rasen für Pablo extrem schwer zu überwinden sein wird.

Salvatore Caruso hat mit Marin Čilić direkt einen richtig harten Brocken in der ersten Runde gezogen. Die ehemalige Nummer 3 der Welt fiel zwar in den letzten Jahren eher durch Abwesenheit aufgrund von Verletzungen auf, stand in Wimbledon aber 2017 schon im Finale und dürfte mit seinem brutalen Aufschlag eine sehr schwere Aufgabe für Salvatore sein. Im Falle eines Sieges stünde der Italiener in der zweite Runde vor einer mutmaßlich leichteren Aufgabe. Marco Trungelliti und Benjamin Bonzi haben es beide über die Qualifikation ins Turnier geschafft und –wie im Übrigen auch Salvatore– bei den Championships noch nie ein Match im Hauptfeld gewonnen.

Antoine Hoang hat es zum ersten Mal ins Hauptfeld von Wimbledon geschafft und –man darf es wohl so nennen– dort recht großes Losglück. Gegen den Chinesen Zhang Zhizhen geht Hoang auf dem Papier sogar als Favorit in die Partie. Bei einem Sieg spielt der Franzose danach gegen Alex de Minaur oder Sebastian Korda, beides junge Spieler mit schon jetzt verhältnismäßig großen Namen, aber eben auch Spieler, die mit Rasenplätzen ebenfalls nicht viel Erfahrung haben. Wobei auch klar ist, dass Antoine gegen de Minaur, Nummer 18 der Welt, als ganz klarer Außenseiter ins Match gehen würde.

Die vollständige Übersicht über die Auslosung der Championships erhaltet Ihr hier. Wir informieren Euch an dieser Stelle wenn die Doppelauslosung steht. Klar ist, Tim Pütz geht mit Michael Venus als an 12 gesetztes Doppel an den Start.