Mit der Niederlage des Doppels Caruso / Ruusuvuori gehen die Australian Open für die Spieler des Lambertz Kurhaus Aachen Teams zu Ende. Allen voran hat Salvatore Caruso wieder eine phantastische Leistung gezeigt mit seinem absolut souveränen Auftaktsieg gegen ein schwächer eingestuften Spieler und einer in allen Punkten auf Augenhöhe geführten, hochspannenden Partie gegen einen Top 20 Spieler. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Als nächstes wird er jedenfalls auf der Asche von Cordoba (ab 22. Februar) in Argentinien zu sehen sein.

Für Pablo Cuevas endete das Turnier in Runde 2 gegen Alex de Minaur. Er tritt als nächstes ebenfalls beim Cordoba Open an.

Enttäuschend verliefen die Australian Open hingegen für Roberto Bautista Agut. Als gesetzter Spieler am Auftaktgegner zu scheitern ist immer schon eine kleine Überraschung und Roberto hatte in den letzten Jahren in Melbourne auch meist gut gespielt hatte. Weiter geht es für Bautista in Montpellier (ab 22. Februar), wo er an Nummer 1 gesetzt ist, aber auf ein durchaus respektables Gegnerfeld um David Goffin und Pablo Carreño Busta trifft. Im Anschluss folgt das Rotterdam Open, bei dem außer Djokovic und Federer fast alle europäischen Topspieler teilnehmen.

Cedrik-Marcel Stebe bekam nach der Qualifikation mit Felix Auger-Aliassime direkt einen richtig schweren Gegner. Ein Sieg hier wäre eine Überraschung gewesen, die leider nicht gelang, aber die erste Qualifikation für ein Grand Slam-Hauptfeld nachdem Stebes Protected Rating auslief ist sicher auch als Erfolg zu werten.

AO Tag 4: Caruso kämpft überragend

Salvatore Caruso hat sich am Abend über vier Stunden ein packendes Duell mit seinem Landsmann Fabio Fognini geliefert. Für Caruso war es das erste Match seiner Karriere über fünf Sätze und ein Sieg hätte auch in anderer Hinsicht Neuland für den Italiener bedeutet: Zum ersten Mal dritte Runde in Melbourne, neuer Höchststand in der Weltrangliste, zweiter Sieg gegen einen ehemaligen Top 10-Spieler.

Gegen 17 Uhr Ortszeit ging es los in der John Cain Arena, der zweitgrößten Bühne, die die Australian Open bieten. Im ersten Satz waren die Aufschlagspiele über weite Strecken klare Angelegenheiten, nicht überraschend, wurde doch schon von einigen Profis bemerkt, dass die Plätze dieses Jahr besonders schnell seien. Einzig Salvatore gelang ein Break zum 4-3. Im entscheidenden Aufschlagspiel zum Satzgewinn war es entgegen dem Trend allerdings Fognini, der die ersten drei Punkte des Spiels machte, Caruso aber hatte die richtige Antwort parat und sicherte sich mit fünf Punkten in Folge den ersten Durchgang.

Der zweite Satz war von Anfang bis Ende eine einseitige Angelegenheit. Nach einem frühen Break zu Gunsten Fogninis, gab es einzig beim Stand von 1-3 eine Chance für Caruso, in den Satz zurückzufinden. Zwei Breakchancen reichten jedoch nicht und Fabio Fognini sicherte sich schließlich den Satz mit zwei Zu-Null-Spielen am Stück. Umgekehrtes Bild im dritten Satz, in dem Fognini zu keinem Zeitpunkt auch nur in die Nähe kam, Carusos Break im ersten Spiel zu egalisieren. Und wie der dritte Satz ein Spiegelbild des zweiten mit vertauschten Rollen war, so war der vierte ein Abbild des ersten, nur dass diesmal Fognini das entscheidende Break gelang.

Der fünfte Satz sollte also entscheiden und zog die Entscheidung doch so lange hinaus wie nur irgend möglich. Breaks gab es nicht, nur Caruso wackelte bei 5-5 einmal kurz, konnte jedoch in dieser kritischen Phase zwei Breakbälle abwehren. Es ging also in den Tiebreak, der in Melbourne bis zehn gespielt wird, aber selbst das sollte nicht reichen, um einen Sieger zu küren. Salvatore Caruso zog zunächst auf 5-1 davon, zeigte beim Punkt zum 4-1 auch nach 225 Minuten Matchzeit noch viel Fingerspitzengefühl, hatte dann vier mal in Folge das Nachsehen, erspielte sich noch einmal einen kleinen Vorsprung zum 7-5. Von da an hielten die beiden Kontrahenten Kopf and Kopf auf die Ziellinie zu. Fognini hat bei 8-9 und eigenem Aufschlag den ersten Matchball, Caruso wehrt ab, verteidigt einen zweiten Matchball bei 9-10 mit seinem eigenen Aufschlag und kommt bei 11-10 schließlich selbst zum Matchball. Die nächsten beiden Punkte gehen aber an Fognini, Caruso wehrt die Niederlage noch einmal ab, bei 12-12 schließlich der entscheidende Ballwechsel: Caruso schlägt auf und nach einer kurzen Rallye drängt er Fognini tief nach rechts hinter die Grundlinie, Fognini bringt den Ball schwach zurück, Caruso visiert mit viel Sicherheitsabstand die andere Ecke an, geht dem Schlag nach ans Netz, Fognini kann den Ball so gerade erreichen, hat auch eigentlich keinen möglichen Winkel, aber dennoch gelingt ihm die perfekte Antwort Cross Court mit viel Druck an Salvatore vorbei auf die Seitenlinie. Seinen fünften Matchball verwandelt Fognini dann mit einem starken Aufschlag, den Salvatore nicht ins Feld zurückbringen kann. 6-4, 2-6, 6-2, 3-6, 6-7(12)

Pablo Cuevas ist leider ebenfalls ausgeschieden. Gegen Alex de Minaur war Pablo zwar immer im Spiel, viele Spiele waren hart umkämpft, am Ende war der Australier aber doch auf allen Ebenen ein Stückchen besser, so dass er am Ende nicht überdeutlich aber doch glatt gewann. 3-6, 3-6, 5-7

Schon gestern sind Pablo Cuevas und Guido Pella gegen das Heimduo Matthew Ebden/John Patrick Smith im Doppel ausgeschieden. Kurzfristig in die Doppelkonkurrenz nachgerutscht ist Salvatore Caruso an der Seite des Finnen Emil Ruusuvuori. Das Match wurde natürlich nicht, wie ursprünglich angesetzt, noch nach Carusos Krimi gegen Fognini gespielt, sondern findet morgen als letztes Erstrundenmatch statt. Die Gegner sind Alexander Bublik und Andrey Golubev. Bei einem Sieg wartet das Nummer eins Team Cabal/Farah in Runde zwei.

 

AO Tag 2: Caruso und Cuevas weiter

Pablo Cuevas ist in die zweite Runde der Australian Open eingezogen. Die beiden „älteren Herren“, in Pro Tour-Maßstäben gemessen versteht sich, begannen ihr Match auf Augenhöhe. Der erste, umkämpfte Satz ging an Cuevas, den zweiten von souverän ausgespielten Aufschlagspielen gezeichneten entschied das einzige Break zu Gunsten von Seppi. Danach wurde die Partie einseitig und der Italiener konnte dem Uruguayer nur noch punktuell effektiv Gegenwehr leisten, so dass Pablo am Ende in so ziemlich allen zählbaren Kategorien der Tennisstatistik überlegen war und die Partie souverän nach Hause brachte. 6-4, 4-6, 6-2, 6-2

Für Cuevas geht es schon heute Nacht weiter, im Doppel an der Seite von Guido Pella gegen ein australisches Wild Card-Doppel. Im Einzel steht die zweite Runde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag an. Dort wartet der junge Australier Alex de Minaur, der Tennys Sandgren vom Platz fegte. Cuevas und de Minaur treffen zum ersten Mal aufeinander. Da auch der Australier nicht für sein Angriffstennis bekannt ist, tatsächlich einer der schnellsten Spieler auf der Tour und ein sehr guter Verteidiger ist, darf man ein Match mit vielen langen Ballwechseln erwarten.

 

Ebenfalls in Runde zwei steht Salvatore Caruso, der gegen Henri Laaksonen erneut seine stark Form bestätigen konnte. Oder darf man es an dieser Stelle überhaupt noch Form nennen? Nach zwei Jahren kontinuierlicher Entwicklung und durchweg starken Leistungen darf man wohl behaupten, dass Caruso den Sprung von der Challenger Tour auf die ATP Tour geschafft hat. Zum Match, gegen Laaksonen machte der Italiener kaum Fehler und konnte seinen Gegner mit kontrolliert druckvollem Tennis immer wieder zu Fehlern zwingen. Am Ende stand ein zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geratender Sieg für Salvatore. 6-2, 6-4, 6-3

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag trifft Caruso nun auf seinen Landsmann Fabio Fognini. Das enfant terrible des italienischen Tennissports wird derzeit auf Platz 17 der Weltrangliste geführt und ist damit die Nummer zwei im Lande, auf dem Papier also der klare Favorit. Fognini gilt allerdings als klarer Sandplatzspezialist und hat dieses Jahr sowohl in Antalya als auch beim ATP Cup schon gezeigt, dass er für Spieler außerhalb der Top 50 auf Hartplätzen durchaus schlagbar ist. Sein im Verhältnis zu Caruso schwächerer Aufschlag könnte hier ein wichtiger Faktor werden.

 

Überraschend ausgeschieden ist Roberto Bautista Agut. Der Spanier begann eigentlich gut gegen Radu Albot, holte sich im ersten Spiel direkt das erste Break und gewann den ersten Satz schließlich in einem einseitigen Tiebreak. Ein völlig anderes Bild im zweiten Satz, RBA leistete keinerlei erkennbare Gegenwehr, im ganzen Satz gelangen ihm magere drei Punkte. Keine 20 Minuten nach Ende des ersten Satzes ging es also schon in den dritten und sofort war auch Bautista Agut wieder da. Nachdem er im zweiten Satz nicht einen einzigen Punkt bei eigenem Aufschlag gewonnen hatte, eröffnete er nun mit einem zu Null-Aufschlagspiel. Der Satz ging nach seinem entscheidenden Break zum 3-2 allerdings an Albot. Im vierten Satz gelang es dem Spanier zwei Mal sich ein Break Vorsprung herauszuspielen, musste schließlich aber doch in den Tiebreak, in dem der Moldauer auf 6-2 davonzog. Bautista konnte die ersten drei Matchbälle sogar abwehren, musste sich aber schließlich einem starken Return Albots bei dessen letzten Matchball geschlagen geben. 6-4, 0-6, 4-6, 6-7(5)

 

AO Tag 1: Stebe unterliegt FAA

Cedrik-Marcel Stebe ist bei den Australian Open in der ersten Runde gegen Felix Auger-Aliassime ausgeschieden. FAA, der vor einer Woche noch im Finale des Murray River Open mit einer fahrigen Leistung gegen Dan Evans verloren hatte, zeigte sich gegen Cedrik-Marcel Stebe konzentriert und nahm dem Deutschen auch direkt sein erstes Aufschlagspiel ab. Im weiteren Verlauf der Partie zeigte sich der Kanadier druckvoll und variantenreich und ließ Stebe nie zur Entfaltung kommen. Insbesondere beim Return sah Stebe wenig Land gegen die schnellen, platzierten Aufschläge des Kanadiers während auf der anderen Seite Auger-Aliassime die zweiten Aufschläge Stebes immer wieder erfolgreich attackierte. 2-6, 4-6, 2-6

Australian Open: Auslosung

Morgen beginnen die Australian Open und wir wollen Euch wie immer einen Ausblick auf das geben, was die Spieler des Lambertz Kurhaus Aachen Teams in Melbourne erwartet.

 

Roberto Baustista Agut Roberto Bautista Agut begann seine Saison 2021 mit dem ATP Cup. Dort konnte er Matchpraxis auf höchstem Niveau gegen Matteo Berrettini und Stefanos Tsitsipas sammeln, ein Sieg gelang ihm allerdings „nur“ gegen Alex de Minaur. In Melbourne geht es in der Nacht von Montag auf Dienstag zum Auftakt gegen Radu Albot. Der 31-jährige Moldauer fühlt sich auf allen Belägen wohl und spielte 2019 seine beste Saison, kam 2020 aber aus dem Rhythmus und fiel aus der Top 100, sollte für RBA also eine lösbare Aufgabe darstellen. Es ist das erste Mal, dass die beiden aufeinander treffen.

In der zweiten Runde wird Roberto vermutlich auf den ehemaligen Kurhausspieler Jan-Lennard Struff treffen. Struff ist sicher eine der schwierigsten Aufgaben, die man als gesetzter Spieler, bei den Australian Open früh bekommen kann. Der Deutsche steht als Zweitrundengegner überhaupt nur zur Verfügung, weil er nach einigen Majors, in die er selbst als gesetzter Spieler ging, nun wieder ungesetzt ist. Bisher ist Jan-Lennard ein Lauf bei den Australian Open verwehrt geblieben, was aber auch daran lag, dass er in den letzten beiden Jahren früh auf Federer und Djokovic traf. Im Doppel stand er in Melbourne aber schon im Halbfinale. Hier wartet also sicher eine spannende Begegnung sofern sie zu Stande kommt.

Im weiteren Verlauf würde Bautista vermutlich auf den eher sandplatzaffinen Casper Ruud in Runde 3 treffen und danach auf extrem schwere Gegner mit den jungen russischen Hartplatzspezialisten Andrei Rubljow im Achtelfinale und Daniil Medvedev im Viertelfinale.

 

Pablo Cuevas präsentierte sich beim Great Ocean Road Open in guter Form und besiegte in der ersten Runde den gesetzten Spanier Pablo Andujar. Nach einem Sieg gegen Robin Haase musste Pablo sich Hubert Hurkacz in Runde 3 knapp geschlagen geben.

Bei den Australian Open geht es für Cuevas in der Nacht von Montag auf Dienstag zunächst mit Andreas Seppi gegen einen anderen ungesetzten Spieler. In dieser Kategorie stellt Seppi allerdings eine deutlich größere Herausforderung dar als sein 107. Rang in der Weltrangliste suggerieren mag. Der Italiener spielte bei den Australian Open eigentlich immer extrem stark und stand hier zwischen 2013 und 2018 schon vier Mal im Achtelfinale. Bei einem Sieg würde Cuevas in der zweiten Runde auf den Sieger der Partie Tennys Sandgren gegen Alex de Minaur treffen und dann in der dritten Runde vermutlich auf Fabio Fognini.

 

Salvatore Caruso ist nach seiner überragenden letzten beiden Jahren auch gut in die Saison 2021 gestartet. Beim Great Ocean Road Open schaffte er es mit Siegen über Andreas Seppi und Tennys Sandgren in die dritte Runde, in der er Miomir Kecmanovic unterlag. In der ersten Runde der Australian Open trifft Caruso am Dienstag in den frühen Morgenstunden auf den finnisch schweizerischen Qualifikanten Henri Laaksonen. Für Salvatore stehen die Chancen damit sicher gut, zum ersten Mal die zweite Runde in Melbourne zu erreichen. Dort würde ihn aller Wahrscheinlichkeit nach sein Landsmann, die italienische Nummer 2, Fabio Fognini erwarten.

 

Auch Cedrik-Marcel Stebe ist mit guter Form angereist. Stebe gewann Ende letzten Jahres den Parma Challenger. Beim Australian Open Qualifikationsturnier scheiterte er zwar im Finale, profitierte aber von einer Absage und durfte als Lucky Loser doch noch nach Australien reisen. Dort überstand Stebe beim Great Ocean Road Open die Auftaktrunde gegen einen besser platzierten Spieler bevor er gegen den ehemaligen Topspieler Kevin Anderson ausschied.

Für Stebe beginnen die Australian Open am Montag Morgen direkt mit einem Brocken. Gegen Felix Auger-Aliassime geht Stebe sich als Underdog in die Partie. Der junge Kanadier zeigte in der Vergangenheit aber nicht nur seine Ausnahmequalitäten, sondern auch immer mal wieder überraschend schwache Auftritte und verlor so zum Beispiel im November in Sofia gegen Salvatore Caruso. Gewinnt Cedrik-Marcel hier steht ihm in der zweite Runde eine auf dem Papier leichtere Aufgabe bevor. Es ginge dann gegen James Duckworth oder Damir Džumhur. In der dritte Runde folgt mit Denis Shapovalov voraussichtlich ein weiterer Top Kanadier.

 

Mit Carlos Taberner machte sich ein fünfter Kurhausspieler Hoffnung auf die Australian Open. Taberner schied aber leider in der zweiten Runde des Qualifying gegen Dustin Brown aus.

 

Im Doppel ist Pablo Cuevas an der Seite von Guido Pella im Turnier. Zum Auftakt geht es gegen das australische Doppel Matthew Ebden / John-Patrick Smith, die dank einer Wild Card teilnehmen dürfen. Tim Pütz und Frederik Nielsen sind leider nicht am Start.