Nachdem insbesondere Quentin Halys furios ins Jahr 2022 gestartet ist –insgesamt drei Titel und zwischenzeitlich die meisten Siege auf der Challenger Tour– sind es dieser Tage nicht die aufsehenden Einzel-Ergebnisse, mit denen die Profis des Lambertz-Teams ihre Form unter Beweis stellen. Aber nicht nur Titel machen sich bezahlt und so reichte dem 25-Jährigen Quentin ein Viertelfinaleinzug in Aix-en-Provence letzte Woche, um heute morgen erstmals als Top 100 Spieler in der ATP-Rangliste geführt zu werden.

Hugo Dellien hat ebenfalls einen Titel vom Beginn der Saison vorzuweisen, kehrte aber schon Anfang März in die Top 100 zurück. Seitdem geht es weiter aufwärts. Top 100 reicht üblicherweise zwar noch nicht, um bei den Turnieren der ATP-Tour im Hauptfeld zu starten, aber Hugo war im Frühling in den Qualifikationen kaum zu schlagen. Vier Mal in Folge konnte er sich auf diesem Weg ins Hauptfeld vorkämpfen, darunter bei den Masters Turnieren in Monte Carlo und Madrid, wo er sich beide Male gegen Hubert Hurkacz teuer verkaufte, es am Ende aber nicht ganz für die zweite Runde reichte.

Und auch Carlos Taberner pirscht sich so langsam an die ATP-Tour heran. Er gewann ebenfalls im März einen Challenger und erspielte sich damit eine Ranglistenposition, die zur Teilnahme an den ATP-Qualifikationen berechtigt. In Barcelona und Estoril konnte er nach überstandener Quali sogar eine Runde im Hauptfeld gewinnen. Beide Male wartete dort Felix Auger-Aliassime, dem er sich jeweils in drei Sätzen geschlagen geben musste. Mit Platz 89 ist Carlos dadurch erstmals in die Top 90 vorgestoßen.

Qualifikationen für Challengerturniere finden für viele Tennisfreunde wahrscheinlich eher außerhalb ihrer Wahrnehmung statt, aber auch hier geht es für unsere Bundesliga-Profis um wichtige Punkte. Unser Neuzugang Filip Misolic zum Beispiel wird nach seiner erfolgreichen Qualifikation für den Zagreb-Challenger, nächste Woche vermutlich erstmals in die Top 300 vorstoßen, einem Ranglistenbereich, in dem Spieler normalerweise zuverlässig zumindest bei den Challenger-Qualifikationen Einlass finden und nicht mehr auf der ITF-Tour spielen müssen.

ITF-Tour, das war ein Schritt, genaugenommen ein Schritt zurück, den auch Benjamin Hassan letztes Jahr machen musste, nachdem sein Ranking bis jenseits der 400 abgerutscht war. Nach einem ITF-Titel zu Beginn des Jahres, ging es dann zurück zu den Challengern und dort gelang Benni zuletzt drei Mal in Folge der Weg über die Qualifikation ins Feld. Vorige Woche in Mauthausen erreichte Benni dann auch erstmals ein Finale auf der Challenger Tour. Zunächst gar nicht fürs Doppel qualifiziert, rutschte der Koblenzer an der Seite von Johannes Härteis ins Turnier, schlug das Spitzenduo und zeigte auch im Finale eine starke Leistung, die leider aber nicht ganz reichte, um ihre niederländischen Gegnern zu bezwingen.