Am Sonntag fuhr das Lambertz-Team zum sportlich eher bedeutungslosen Spiel nach Gladbach. Auf der Anlage wurde das Team von Steve Darcis empfangen, der direkt aus dem Familienurlaub kam. Wetter bestens, Laune bestens, einem entspannten Saisonausklang stand nach zuletzt aufreibenden Spieltagen nichts im Wege.

Den Anfang machte Benjamin Hassan, nach einer ausführlichen Verabschiedung von Daniel Gimeno-Traver durch die Gladbacher. Auf dem Center Court sah es zunächst so aus als würde der Koblenzer gegen Mario Vilella Martinez keinen Stich machen. Der Spanier zeigt sich von Beginn an von seiner besten Seite, schlug stark auf, brachte Bennis Aufschläge mit viel Tempo zurück und auch von der Grundlinie war ihm nicht beizukommen. Es schien sich ein sehr einseitiges Spiel anzubahnen, aber Benni hatte sich beim Seitenwechsel ein paar taktische Änderungen einfallen lassen.

Statt harten flachen Aufschlägen gab es nun hoch abspringende Kickaufschläge, so dass Vilella Martinez beim Return weiter zurück musste und auch Bennis Tempo nicht mehr zum Gegenangriff mitnehmen konnte. Für die Rallyes hatte er sich ebenfalls etwas einfallen lassen. So streute der Aachener immer wieder gefühlvolle Stops ein, die für den Spanier kaum zu erreichen waren. Das Rebreak gelang Benni zwar nicht, aber er war jetzt ganz klar im Spiel. Benjamin blieb auch im zweiten Satz mutig und bei seiner Strategie und wurde schließlich belohnt. Bei 0-40 und Satzball gegen sich, sah sich der Spanier zu einem Underarm Serve genötigt, wovon sich der Deutsche nicht überrumpeln ließ. Im Gegenteil, Elfmeter Cross an die T-Linie zum Satzgewinn verwandelt!

Im Champions Tiebreak konnte sich kein Spieler einen großartigen Vorteil erarbeiten, Mini Breaks wurden sofort wieder egalisiert. Dennoch schien Benni immer wieder die Nase ein ganz klein wenig vorn zu haben, hatte auch mehrere Matchbälle, ein paar sogar bei eigenem Aufschlag, aber es gelang ihm nicht, den Sieg ins Ziel zu bringen. Schließlich verwandelte der Spanier bei 15-16 (!) einen Matchball. Schade, dass Benjamin Hassan sich hier nicht belohnen konnte, aber auf diese Leistung gegen einen deutlich stärker eingestuften Gegner darf er definitiv stolz sein! 3-6, 6-4, 15-17

Zeitgleich verlor Martin Cuevas relativ unspektakulär 1-6, 3-6 gegen Adrian Menendez. Martin ärgerte sich über seine Leistung, aber nach den Matches, die er in den letzten Wochen für uns absolviert hat und immer wieder ans Limit gegangen ist, kann man ihm einen Spannungsabfall nach dem gesicherten Klassenerhalt kaum verdenken. Es ändert nichts daran, dass Martin diese Saison immer wenn es drauf ankam großes Tennis für das Lambertz-Team gezeigt hat.

Im Anschluss zeigte Carlos Taberner, warum er auf dem Sprung in die Top 100 ist. Andrej Martin konnte dem Spanier nie wirklich gefährlich werden. Carlos agierte gewohnt sicher, druckvoll und präzise von der Grundlinie, wogegen der Slowake kein Mittel fand. 6-3, 6-2

Auf dem Center Court zeigte Daniel Altmaier währenddessen, warum er eine der wenigen großen deutschen Tennis-Nachwuchshoffnungen ist. Krachende Aufschläge und wuchtige Grundschläge setzten Steve Darcis fortwährend unter Druck und auch von Steves gefürchtetem Slice ließ sich der Deutsche nur mäßig beeindrucken. Eher setzte Altmaier sich immer mal wieder mit unnötigen Fehlern selbst unter Druck, was aber nichts am ungefährdeten 6-4, 6-2 Sieg des Gladbachers änderte.

Als letzter Akt der Saison blieben noch die beiden Doppel, aber auch hier war für das Lambertz-Team an diesem Tag nichts zu holen. Dabei zeigten beide Aachener Doppel, dass sie durchaus auch als Sieger hätten vom Platz gehen können, aber es blieb am Ende bei dem einen Punkt, den Carlos Taberner den Aachenern gesichert hatte. Immerhin, dieser eine Sieg reichte aus, um den siebten Platz zu verteidigen. Bei einem 0-6 hätte das Lambertz-Team die Saison auf Platz 8 beendet.

 

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an unsere nie aufgebenden Spieler, unsere immer lautstarken Fans, unsere nimmermüden Helfer und unsere Sponsoren, ohne die Bundesliga-Tennis in Aachen nicht möglich wäre!