Zusammenfassung

Von unseren Spielern hat leider keiner die zweite Woche der US Open erreicht. Ein besonderer Glückwunsch geht aber an Salvatore Caruso, der mit dem Erreichen der dritten Runde eines seiner besten Ergebnisse bei einem Major feiern konnte. Jan-Lennard Struff konnte seine tolle Form bestätigen, die er beim vorangegangenen Masters gezeigt hatte, hatte aber leider das Lospech schon in Runde 3 auf Novak Djokovic zu treffen. Andernfalls wäre da sicher noch das ein oder andere spannende Match drin gewesen.

Pablo Cuevas lieferte auf dem ungeliebten Untergrund in der ersten Runde einen tollen Fight ab, verlor dann aber leider knapp nachdem er im fünften Satz eigentlich zum Matchgewinn aufschlug. Roberto Bautista Agut gewann die ersten beiden Runden souverän gegen ungesetzte aber vergleichsweise namhafte Gegner. Das Drittrundenaus gegen den ebenfalls ungesetzten Vasek Pospisil kam dann nach der tollen Form der letzten beiden Wochen leider etwas überraschend.

So oder so, es hat Spaß gemacht unsere Jungs in den USA zu verfolgen!

Und wir bleiben natürlich am Ball, in zwei Wochen geht es in Paris weiter mit den French Open.

 

Tag 6

In der dritten Runde der US Open sind nach Jan-Lennard Struff auch Salvatore Caruso und Roberto Bautista Agut ausgeschieden.

Für Salvatore Caruso war Andrey Rublev der erwartet schwierige Gegner. Die Nummer 14 der Weltrangliste zeigte immer wieder harte und unglaublich platzierte Schläge, bei denen Salvatore nur das Nachsehen hatte. Einzig im zweiten Satz gelang es dem Italiener die Partie auf Augenhöhe zu bestreiten. Am ehesten konnte Salvatore Nadelstiche mit aggressiven Returns setzen und so schaffte er es sogar, ein frühes Break von Rublev im zweiten Satz egalisieren. Bei 5-4 gelang Rublev allerdings erneut ein Break und damit auch der zweite Satzgewinn. Im dritten Satz knüpfte der Russe wieder an den ersten an: Fast fehlerlos, mit viel Druck und hoher Präzision gab er Caruso keine Entfaltungsmöglichkeiten. 0-6, 4-6, 0-6

 

Roberto Bautista Agut hatte mit Vasek Pospisil einen vermeintlich eher leichteres Los. Das Match plätscherte zunächst ein wenig dahin. Beide Spieler kamen zu Punktgewinnen, aber keiner erspielte sich Breakchancen bis bei 5-4 der Kanadier mit 15-40 in Führung ging und sich somit nicht nur die ersten Breakbälle, sondern auch direkt die ersten beiden Satzbälle sicherte. Mit vier Punkten in Folge entschied Roberto dieses Spiel doch noch für sich, sein nächstes Aufschlagspiel ging allerdings ohne eigenen Punktgewinn verloren und damit auch der erste Satz.

Der zweite Satz begann mit dem umkämpftesten Spiel der Partie. Acht mal ging es über Einstand bevor Pospisil sein Aufschlagspiel gewinnen konnte. Danach gelang es Roberto besser, sein eigenes Spiel aufzuziehen. Lange Ballwechsel von der Grundlinie waren die Folge, häufig mit dem besseren Ende für den Spanier. Folgerichtig gewann der Spanier den zweiten Satz deutlich mit 6-2 und auch der dritte ging mit 6-4 an ihn.

Im Verlaufe des vierten Satzes fand dann der Kanadier wieder besser zu seinem eigenen Rhythmus und Begann dem Match sein Spiel aufzuzwingen. Bei 4-3 gelang ihm dann auch entsprechend das Break, das zum Satzgewinn führte. Im Entscheidungssatz schließlich gelang dem Kanadier früh ein erneutes zu Null-Break. Roberto kämpfte noch zwei Aufschlagspiele gegen den Vorsprung an und erspielte sich auch einige Chancen zum Re-Break. Am Ende reichte es jeweils nicht ganz und Vasek Pospisil entschied die letzten beiden Spiele schlussendlich recht locker für sich. 5-7, 6-2, 6-2, 3-6, 2-6

 

Tag 5

Novak Djokovic zeigte gehen Jan-Lennard Struff (leider) einmal mehr, warum er da steht, wo er steht. Dabei spielte Struff durchaus ansehnliches Tennis und zunächst sah es so aus als könne er das Match offen gestalten. Bei 2-3 spielten Struff und Djokovis beispielsweise eine Rally über 16 Schläge, in der sich der Deutsche nie aus der Ruhe bringen ließ. Schließlich versucht Novak den Punkt mit einem Stop zu beenden, aber Jan-Lennard zeigte sich reaktionsschnell, erlief den Stop und holte sich den Punkt mit einem wunderbaren Cross-Passierschlag.

Der Stop scheint überhaupt eine neue Lieblingswaffe des Serben zu sein und auch gegen Struff kam er immer wieder zum Einsatz. Das lief dann häufig darauf hinaus, dass der Deutsche zwar den Stop erlaufen konnte, es aber nicht schaffte daraus einen wirkungsvollen Gegenangriff zu spielen, so dass Djokovic den Punkt meist mit dem nächsten Schlag gewann. Im Verlauf des Matches zeigte sich dann mehr und mehr die Ausnahmestellung Djokovics, der Jan-Lennard Struff trotz gutem Spiel und starker kämpferischer Leistung am Ende nicht genug entgegensetzen konnte. 3-6, 3-6, 1-6

 

Ebenfalls ausgeschieden ist Philip Oswald mit seinem Doppelpartner Marcus Daniell. Die Beiden verloren gegen das amerikanische Duo Christopher Eubanks/Mackenzie McDonald 6-7(5), 3-6.

 

Tag 4

Salvatore Caruso gewann am Donnerstag sein Match gegen Ernesto Escobedo und hat damit die dritte Runde bei den US Open erreicht. Für den Italiener ist das neben dem Erreichen der dritten Runde bei den French Open 2019 einer der größten Erfolge seiner Karriere und wird für ihn auch mit einem neuen Beststand in der Weltrangliste belohnt werden.

Der erste Satz lief für Salvatore zunächst aber nicht nach Plan. Beim Stand von 2-5 gab es einen ersten Satzball für Escobedo. Diesen konnte Caruso mit einem Longline-Winner, für den er sich zuvor in einer langen Rally perfekt positioniert hatte, noch verhindern, aber im nächsten Aufschlagspiel gelang es dem Amerikaner dann den Satz mit einem Ass zu seinen Gunsten zu beenden.

Im zweiten Satz brachten beide Spieler routinemäßig ihre Aufschlagspiele bis Escobedo beim von 4-3 das erste Mal wackelte. Salvatore gelang es aber nicht seine Breakchancen zu nutzen. Im nächsten Aufschlagspiel des Amerikaners erspielte Salvatore sich dann erneut eine Breakchance und damit seinen ersten Satzball in der Partie. Hier zwang ein schwach geratener Return Salvatores den Amerikaner sofort ans Netz und brachte diesen somit in die Offensive. Den Rückhandvolley konnte Salvatore erneut nur schwach zurückbringen, so dass Escobedo seinen nächsten Volley nur noch ins Feld drücken musste und sein Gegner eigentlich chancenlos sein sollte, aber irgendwie erreichte Salvatore den unerreichbar scheinenden Ball doch und spielte aus höchster Bedrängnis einen gefühlvollen Passierball zum Satzgewinn.

Den dritten Satz entschied Caruso nach einem Break zu null in der Mitte des Satzes für sich. Im vierten Satz hatte Salvatore dann mehr Probleme in seinen Aufschlagspielen als sein Gegner, aber dennoch gelang ihm beim Stand von 3-3 das vorentscheidende Break und ließ sich diesen Vorsprung auch nicht mehr nehmen. 3-6, 6-4, 6-3, 6-4

 

Der erste Satz in der Partie von Roberto Bautista Agut gegen Miomir Kecmanović war geprägt von knappen, heiß umkämpften Spielen. Roberto gelang beim Stand von 3-2 dann das erste und im Nachhinein auch einzige Break des Satzes.  Drei Spiele später verwandelte er mit einer wunderschönen, kaum erreichbaren inside-out Vorhand seinen ersten Satzball. Im zweiten Satz sah man vergleichsweise weniger umkämpfte Aufschlagspiele. Kecmanović gelang ein Break zum 3-5 und unmittelbar darauf auch der Satzgewinn. Der dritte Satz ähnelte dem zweiten, nur dass es hier wieder Roberto Bautista Agut war, dem das Break gelang. Im vierten gelang Bautista dann unmittelbar das erste Break und ließ sich diesen Vorsprung auch nicht mehr nehmen. Kecmanović konnte zwar noch einige Matchbälle bei eigenem Aufschlag abwehren und sein letztes Aufschlagspiel gewinnen, aber als Roberto dann zum Matchgewinn aufschlug ließ er nichts mehr anbrennen und beendete das Match schließlich mit einem Ass. 6-3, 3-6, 6-3, 6-4

Für Roberto Bautista Agut geht es jetzt gegen den Kanadier Vasek Pospisil. Salvatore Caruso trifft auf den an Nummer 10 gesetzten Andrey Rublev.

 

In der Doppelkonkurrenz sind Jan-Lennard Struff und Nicolas Mahut bereits in der ersten Runde ausgeschieden. 7-6(4), 6-7(5), 3-6

 

Tag 3

Nach seinem souveränen Erstrundensieg ließ Jan-Lennard Struff auch in der zweiten Runde nichts anbrennen. Struff kam gegen den Amerikaner Michael Mmoh besser in die Partie und holte sich schon früh das erste Break. Über die ersten beiden Sätze spielte der Deutsche hochkonzentriert, dominierte die Partie fast nach Belieben und gewann entsprechend beide Sätze, jeweils mit 6-2. Der dritte Satz gestaltete sich danach offener. Beide Spieler ließen bei eigenem Aufschlag wenig zu und wenn dann war es zunächst eher Struff, der mal wackelte, am Ende aber auch immer die Oberhand behielt. Beim Stand von 5-5 schließlich gelang ihm das vorentscheidende Break und bei eigenem Aufschlag brachte Jan-Lennard das Match dann ohne weiteren Punktverlust nach Hause. Schlüssel zum Erfolg waren sicher einerseits Struffs kraftvolle Aufschlägen mit hoher Konstanz wie auch stark ausgespielte Netzangriffe, zum Teil mit Serve and Volley-Einlagen. 6-2, 6-2, 7-5

Am Freitag kommt es für Jan-Lennard Struff dann schon zum Wiedersehen mit Novak Djokovic. Vor einer Woche ließ der Serbe dem Deutschen an gleicher Stelle kaum eine Chance. Überhaupt ist Djokovic dieses Jahr noch ungeschlagen und seine starken Returns sind sicher in der Lage, eine von Jan-Lennards größten Stärken ein Stück weit zu neutralisieren. Man darf gespannt sein. Stuff jedenfalls ist selbst in Topform und Djokovic hat zumindest in einzelnen Sätzen gezeigt, dass er zwar unbesiegt aber nicht unverwundbar ist.

 

Am dritten Tag startete auch die Doppelkonkurrenz in Flushing Meadows. Philip Oswald und Marcus Daniell gewannen die Auftaktrunde gegen das gesetzte Doppel Oliver Marach/Raven Klaasen. 6-3, 7-6(5)

In der zweiten Runde geht es für die Beiden nun gegen Christopher Eubanks und Mackenzie Macdonald.

 

Tag 2

In den späten Abendstunden (unserer Zeit) durfte auch Roberto Bautista Agut ins Geschehen eingreifen. Roberto entschied sich, das Match als Returner zu beginnen. Auf einem Hartplatz gegen einen soliden Server wie Tennys Sandgren mag das überraschend erscheinen, Roberto belohnte sich für diese Wahl allerdings schon im ersten Spiel mit einem Break. Auf das direkte Re-Break von Sandgren folgte beim Stand von 2-2 das erneute Break für Bautista Agut und diesen Vorsprung ließ er sich dann nicht mehr nehmen. Dabei hatte der Spanier im Verlauf des Satzes mit einigen sehr starken Stopps viel von einer Facette seines Spiels Gebrauch gemacht, die man bei ihm sonst nicht so häufig sieht.

Der zweite Satz begann erneut, nach einem heiß umkämpfen Aufschlagspiel, mit einem Break für Roberto. Trotz diverser umkämpfter Spiele hielten daraufhin zunächst beide Spieler ihren Aufschlag bis Sandgren das Re-Break zum 4-4 gelang. Das erneute Break des Spaniers folgte sofort. Als es im nächsten Spiel dann darum ging, den zweite Satz auszuservieren, lief zunächst alles für Sandgren: Winner Sandgren, Doppelfehler und unforced error Bautista Agut zum 0-40. Danach kämpfte Roberto sich zurück ins Spiel und verwandelte nach zuvor sechs abgewehrten Breakchancen seinen ersten Satzball.

Der dritte Satz hielt dann mit Robero Bautista Aguts erstem Aufschlagspiel nur noch ein wirklich umkämpftes Spiel bereit. Am Ende hielten beide Spieler ihre sechs Aufschlagspiele und so folgte der unvermeidliche Tie-Break, den Bautista relativ ungefährdet 7-3 gewann. 6-4, 6-4, 7-6(3)

Damit geht es für Roberto Bautista Agut am Donnerstag weiter gegen Miomir Kecmanović. Der junge Serbe gewann in der ersten Runde gegen den Italiener Gianluca Mager, musste dabei allerdings über die volle Distanz gehen.

 

Im Außenseiterduell zwischen Salvatore Caruso und James Duckworth begann der Australier zunächst stärker und brachte Caruso in seinen Aufschlagspielen häufiger in Bedrängnis. Das erste Break ließ allerdings auf sich warten. Beim Stand von 4-5 geriet der Italiener erneut bei eigenem Aufschlag unter Druck, konnte bei 15-40 zwar noch einen starken Stopp erlaufen und den ersten Satzball abwehren, beendete den Satz dann allerdings mit einem Doppelfehler. In der Folge kam es, wie schon im ersten Satz, immer wieder zu umkämpften Aufschlagspielen, in denen sich am Ende doch der Server behaupten konnte. Bei 5-5 gelang Caruso dann doch nach längerem hin und her doch das Break und daran anschließend der Satzgewinn. Der gleiche Verlauf kennzeichnete den dritten Satz.

Im vierten zog Caruso schnell mit zwei Breaks auf 3-0 davon. Daraufhin verkürzte Duckworth zwar zwischenzeitlich nochmal auf 3-2, aber die nächsten drei Spiele und damit auch Satz und Match gingen an den Italiener. 4-6, 7-5, 7-5, 6-2

Nach dem üblichen Pausentag geht es für Caruso morgen gegen den Amerikaner Ernesto Escobedo, der in der ersten Runde Kamil Majchrzak bezwang. Escobedo rückte durch die coronabedingte Absage Benoit Paires ins Turnier. In der Weltrangliste rangiert er auf Rang 185, hat aber bereits einige kleinere Erfolge auf Hartplätzen vorzuweisen.

 

Tag 1

Pablo Cuevas lieferte sich am gestrigen Abend (tagsüber Ortszeit) mit Jack Sock eines der längsten und zum Ende hin auch spannendsten Duelle des ersten Tages.

Dabei begann der erste Satz eher ereignislos. Beide Spieler ließen in ihren Aufschlagspielen zunächst fast keine gegnerischen Punkte zu. Beim Stand von 3-2 gelang Pablo dann allerdings etwas überraschend ein erstes Break, das dann auch den Satz entscheiden sollte, da anschließend beide Spieler ihre weiteren Aufschlagspiele wieder für sich entschieden. Der zweite Satz lief nach dem gleichen Schema, allerdings war es diesmal Jack Sock, dem das Break beim Stand von 5-4 und damit auch direkt der Satzgewinn gelang. Der dritte Satz begann fast unmittelbar mit dem nächsten Break für Sock und ging schließlich deutlich 6-2 an den Amerikaner. Im vierten Satz gelang Pablo das frühe Break und wieder hielten beide Spieler ihre Aufschläge, so dass der Satz 6-4 an unseren Mann aus Uruguay ging.

Im Entscheidungssatz zeigt sich zunächst das gewohnte Bild sicherer Aufschlagspiele bevor es beim Stand von 4-3 ein heiß umkämpftes Aufschlagspiel von Jack Sock gab, das dieser schlussendlich doch nach Hause bringen konnte. Socks nächstes Aufschlagspiel ging allerdings klar an Pablo, so dass dieser beim Stand von 5-4 zum Matchgewinn aufschlug. Jack gelang jedoch das direkt Re-Break und zwei Spiele später ging es in den abschließenden Tie-Break. Dieser bot noch eine kleine Show-Einlage als Pablo beim Stand von 0-2 erst ausrutschte und dann einen Schmetterball noch halb aus dem Sitzen satt ins Feld brachte. Auf der anderen Seite kam Jack Sock beim Richtungswechsel ebenfalls ins Straucheln, so dass beide Spieler das Ende des Ballwechsels aus der Waagerechten und glücklicherweise ohne größere Blessuren verfolgten. Dieser Punkt ging zwar an Pablo, das Spiel, der Satz und damit auch das Match jedoch an Jack Sock 3-6, 6-4, 6-2, 4-6, 7-6(2).

 

Jan-Lennard Struff erwischte in Flushing Meadows einen Auftakt nach Maß. Im ersten Satz ließ Struff seinem Gegner Pedro Martinez keine Chance. Ein souveränes 6-0 war die Folge. Im zweiten Satz kam der Spanier besser ins Spiel, returnierte gut und spielte klasse Passierbälle. So gewann er sein erstes Aufschlagspiel des Matches und direkt darauf auch sein erstes Break zum 2-1. Der Deutsche lief diesem Break eine Weile hinterher, konnte dann aber zum 4-4 ausgleichen und schließlich bei 6-5 ein zweites Break zum Satzgewinn erzielen. Im dritten Satz begann der Spanier erneut stark mit einem Break zum 1-0 und konnte sogar noch ein Break zum 4-1 nachlegen. So sah es zwischenzeitlich nach einem vierten Satz aus, aber nach dem 4-1 schien bei Martinez ein wenig die Luft raus zu sein, so dass Jan-Lennard die nächsten fünf Spiel und damit Satz und Match für sich entscheiden konnte. 6-0, 7-5, 6-4

Für Jan-Lennard geht es am Mittwoch weiter gegen den jungen Amerikaner Michael Mmoh, der dank einer Wild Card im Feld der US Open ist und in der ersten Runde João Sousa bezwingen konnte.