Doppel geraten zu einer Nervenschlacht

Ein verrücktes Wochenende zeichnete sich ab: fast überall in der Republik schien die Sonne, nur nicht im Stuttgarter Raum, insbesondere nicht in Reutlingen. Nach langer Anfahrt am Samstag war an ein Training draußen nicht zu denken. Am Sonntag konnten dann zumindest die ersten beiden Einzel auf der roten Asche stattfinden. So begannen Nils Langer (gegen Michael Berrer) sowie Salvatore Caruso (gegen Samper Montana). Langer begann gewohnt druckvoll, jedoch konterte der extrem laufstarke Berrer ein ums andere Mal mit gut platzierten Schlägen. So ging es in den Tiebreak, den Langer mit 7:3 für sich entscheiden konnte. Derweil verlor Caruso den ersten Satz überraschend klar mit 3:6. Nach einer längeren Regenpause entwickelten sich die zweiten Durchgänge entgegengesetzt. Caruso gewann überlegen mit 6:1, während Langer die Matchführung aus der Hand gab und den zweiten Satz mit 3:6 abgab. So musste gleich zweimal der Champions Tiebreak herhalten. Caruso führte schon mit 9:6, vergab dann aber all seine Matchbälle und sah sich beim Stande von 9:10 sogar einem Matchball seines Gegners ausgesetzt. Es folgte ein dramatisch langer Ballwechsel, der zum 10:10 führte. Caruso spielte wieder sicherer und gewann das Match denkbar knapp mit 12:10. Nils Langer hingegen konnte seine Chancen gegen Michael Berrer nicht nutzen und verlor mit 7:10. In diesen Champions Tiebreaks hatte es schon wieder angefangen zu regnen und dieses Mal wollte es dann nicht mehr aufhören. Die nächsten Einzel wurden nach längerer Wartezeit dann in die Halle verlegt.

Guillermo Olaso traf dann an Position 3 auf den baumlangen Aufschlagriesen Tobias Simon, für den der Teppich wie gemacht schien. Insgeheim fragten wir uns, wie viele Spiele Olaso wohl bekommen würde? Doch der Spanier ließ sich von den scheinbar ungünstigen Randbedingungen nicht beeindrucken und legte los wie die Feuerwehr. Beste Aufschläge, unfassbar gute Return- sowie aggressive Grundschläge wechselten sich ab. Verdient ging der erste Satz mit 6:1 an Olaso. Im zweiten Satz fand Simon dann zu seinem Spiel und ein einziges Break zu seinen Gunsten erzwang den erneuten Champions Tiebreak. Dieser war dann an Spannung kaum zu überbieten. Selbst sehr gut platzierte Aufschläge konterte Olaso perfekt und ließ Simon mit 10:4 kaum eine Chance. Derweil versuchte Garin, der den Teppich nur aus dem Wohnzimmer kennt, mit diesem und seinem starken Gegner, dem Italiener Arnaboldi, irgendwie klar zu kommen. Doch alle Mühen halfen nicht. Mit 4:6 und 4:6 ging das Einzel an der Topposition an Reutlingen, die damit zum 2:2 Zwischenstand ausglichen.

Wer dachte, dass die Spannung schon in den Einzeln nicht mehr zu toppen wäre, wurde in den Doppeln eines Besseren belehrt.

Zu Beginn der Doppel sah es dann sogar so aus, als könnte das Lambertz-Team die Partie noch komplett für sich entscheiden: Sowohl Langer/Olaso als auch Petzschner/Caruso gewannen den ersten Satz. Doch beide Reutlinger Doppel kämpften sich bravourös zurück. Langer/Olaso hatten am Ende des zweiten Satzes sogar einen Matchball, den Arnaboldi jedoch mit einem Kunstschlag abwehren konnte. Im Tiebreak dann führten sie sogar mit 3:1 und der nächste Punkt lag schon in der Luft, als Olaso einen scheinbar leichten Volley verschlug. Dieser Fehler leitete die Wende in diesem Doppel ein; der Tiebreak wurde mit 4:7 verloren und der nachfolgende Champions Tiebreak dann mit 4:10. So lag es dann an Petzschner/ Caruso, die ebenfalls in einem an Dramatik kaum noch zu überbietendem Match den Tierbreak des zweiten Satzes erreichten, diesen aber „souverän“ mit 10:8 für sich entscheiden konnten und dem Lambertz-Team damit das verdiente Unentschieden (3:3) sicherten.