Der TK Kurhaus hatte zum Saisonstart am Freitag den achtfachen deutschen Meister und langjährigen Rivalen GW Mannheim zu Gast. In den Einzeln setzte man auf vier Neuzugänge doch bevor der erste Ball geschlagen war, lag das Team schon zurück. Matheus Pucinelli de Almeida musste sein Match krankheitsbedingt ganz kurzfristig absagen.

Valentin Vacherot lieferte sich auf dem Center Court mit Gerald Melzer ein auf beiden Seiten von starken Aufschlägen geprägtes Duell. So kam es zwei Mal zum Tiebreak, in dem der Routinier aus Österreich jeweils die Oberhand behielt. 6:7, 6:7.

João Sousa machte auf dem Nebenplatz Federico Delbonis das Leben schwer, verteilte die Bälle unangenehm, spielte starke Stops und hatte im Champions Tiebreak doch das Nachsehen, da der Argentinier einen Sahnetag erwischte, mit seinen Powerschlägen wenig Fehler machte, sich laufstark zeigte und auch Sousas Stops gut antizipierte. 6:4, 3:6, 5:10.

Im Duell der Topspieler setzte sich zum ersten und leider auch letzten Mal an diesem Tag ein Aachener durch. Francesco Passaro brillierte auf dem Center Court und zeigte ein in allen Facetten beeindruckendes Spiel. Der Italiener bot krachende Aufschläge jenseits der 200 km/h, eine mächtige Vorhand, rannte von links nach rechts und zurück, wenn Albot mal gut in die Ballwechsel kam und offenbarte an einigen Stellen sogar noch eine gehörige Portion Touch. 6:3, 6:1. Die Zuschauer waren begeistert, auch wenn der Zwischenstand mit 1-3 beim Lambertz-Team keine Freudenstürme auslöste. Anschließend gingen auch noch beide Doppel verloren.

Am Sonntag folgte für die Aachener direkt das zweite Spiel, auswärts beim TC Bredeney in Essen. Erneut berauschte Passaro die mitgereisten Fans und nötigte auch dem Heimpublikum einigen Respekt ab. Francesco Passaro und Yannick Hanfmann, in der Weltrangliste über 100 Ränge vor Passaro auf Platz 45, spielten Tennis in atemberaubender Geschwindigkeit und mit hoher Präzision, so dass auch bei höchstem Tempo Ballwechsel zu Stande kamen. Sehenswert! Leider gelangen dem Deutschen im entscheidenden Augenblick des Champions Tiebreaks zwei sehr gute Returns, die das Match zu Gunsten der Essener entschieden. „Wenn ich auf der Tour auch immer so spiele, werde ich viele Matches gewinnen“ ordnete der 22-Jährige seine Leistung treffend ein. 6:7, 6:4, 6:10

João Sousa belohnte sich und das Team für eine erneut starke Leistung, diesmal gegen Rudi Molleker. 6:4, 4:6, 10:6. Für Vít Kopřiva war gegen den deutlich besser platzierten Oscar Otte an diesem Tag weniger zu holen. 3:6, 3:6.

Benjamin Hassan hatte da gegen Maximilian Marterer schon mehr Chancen. Er sicherte sich früh im ersten Satz ein Break und verteidigte dies auch lange, verlor dann aber bei eigenem Aufschlag von 40:0 fünf Punkte in Folge. Starker Wind und Platzunebenheiten spielten bei diesem Spielverlust zwar eine Rolle, aber letztlich schien dem Koblenzer das Spiel nachzuhängen, so dass Marterer von der kleinen Schwächephase Hassans profitierte. Im zweiten Satz bot sich für Benni nie wirklich die Chance so wie zu Beginn des ersten das Kommando zu übernehmen. 4:6, 4:6.

Bei den Doppeln harmonierten Benjamin Hassan und Hugo Nys und holten so den zweiten Punkt für das Lambertz-Team gegen Maximilian Marterer und Tim Pütz. 6:4, 6:4. Nahezu zeitgleich endete auch die Partie Sousa/Passaro gegen Otte/Moraing, denen bei eigenem Aufschlag nie beizukommen war. Dazu machte das hohe Tempo der Grundschläge der Bredeneyer den Aachener am Netz das Leben schwer. 4:6, 3:6

Der TK Kurhaus Lambertz Aachen startet also mit zwei Niederlagen in die Saison. Angesichts des schweren Auftaktprogramms kommt das nicht vollständig unerwartet und doch ist es die Situation, die man unbedingt vermeiden wollte, direkt mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Am nächsten Sonntag geht es nach Gladbach, die am ersten Spieltag den Meisterschaftsanwärter Großhesselohe mit 6:0 vom Platz fegten. Am 30.7. folgt das zweite Heimspiel gegen den Tabellendritten Tennispark Bärchen Versmold.